Elisabeth Mayer (verh. Heinrich)
Geb. am: |
27. März 1921 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Elisabeth MAYER (später verh. HEINRICH), geb. am 27. März 1921 in Wien/Österreich (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Richard Mayer (Ob.-Insp. der Deutschen Reichsbahn), wohnte Wien 2, Hollandstraße 9/11. Sie hat 1939 an der Staatlichen Oberschule für Mädchen Wien 1 maturiert und inskribiert im Wintersemester 1939/40 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Sie konnte im Nationalsozialismus ihr Studium aufnehmen und – bei jederzeitigem Widerruf – vorläufig fortsetzen. Nach Absolvierung aller vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen und Prüfungen 1944 wurde ihr am
3. März 1944 ein Abgangszeugnis ausgestellt, sie wurde aber aus rassistischen Gründen nicht mehr zur Promotion zugelassen.
Erst unmittelbar nach dem Ende der NS-Herrschaft konnte sie am 8. Juni 1945 promovieren, wobei ihr Diplom rückdatiert wurde auf den 17. Juli 1944, also auf jenen Zeitpunkt, an dem sie alle Promotionsanforderungen ausser dem Nachweis "rein arischer Rassezugehörigkeit" erfüllt hatte. Sie arbeitete erst als Kriegsaushilfsärztin im "Robert-Koch-Krankenhaus" (Kaiser-Franz-Josef Spital in Wien 10), später als Sekundarärztin im Rudolfspital.
Anfang 1948 heiratete sie Hans Heinrich und sie übersiedelte mit ihm - nunmehr als Dr. Elisabeth Heinrich - nach Mödling/Niederösterreich und die beiden bekamen ein Kind.
Lit.: Archiv der Universität Wien, MED Nationale 1938-1945, MED Promotionsprotokoll M 33.14 (1942-1949) Nr. 1252, REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022; freundlicher Hinweis Dr.in Barbara Sauer, Wien 10/2019.
Herbert Posch