Margarete Deutsch
Geb. am: |
06. Jänner 1914 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Margarete DEUTSCH, geb. am 6. Jänner 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Oskar Deutsch (1884-1942, Fabrikant) und Ilona Deutsch (geb. Feldmann, 1891-1942), wohnte in Wien 6, Gumpendorfer Straße 93, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Anglistik und Germanistik.
Sie meldete sich am 17. Jänner 1938 zu den Rigorosenprüfungen an, durfte aber nach dem "Anschluß" nicht mehr zu den Prüfungen antreten. Sie wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Ihr jüngerer Bruder
Friedrich Deutsch [Frederick Dunston], der auch an der Philosophischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben. Er konnte noch rechtzeitig nach England emigrieren.
Sie wurde, am 28. Oktober 1941 von Wien 2, Czerningasse 8/20 in das Ghetto Litzmannstadt [Łódź]/Polen deportiert (Transport "Wien IV"), ihre Eltern Oskar und Ilona Deutsch wurden wenige Tage später am 2. November 1938 ebenfalls, wo ihre Mutter am 27. Juni 1942 und ihr Vater am 3. Juli 1942 starben.
Auch Margarete Deutsch überlebte nicht - ihr genaues Todesdatum ist bislang aber nicht bekannt.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938, Rigorosenakt und -protokoll PHIL 14121; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 374; BARANOWSKI 2004, 44; USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education, University of Southern California, Interview 48610 ihres Bruders, Federic Dunston, vom 8. Dezember 1998, London/Großbritannien, Interviewerin: Marilyn Brunner); www.yadvashem.org [März 2006].
Herbert Posch