Jakob Satz
Geb. am: |
26. Mai 1919 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Jakob SATZ, geb. am 26. Mai 1919 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Josef Satz (1883–1967, Kaufmann) und Dora Satz (geb. Katz, 1893–1964), wohnte in Wien 20, Karl-Meißl-Straße 9/59, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 2. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen. Seine ältere Schwester
Blanka SATZ (MOSCISKER) (1917-2009), die an der Philosophischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.
Er musste aus Wien flüchten und es gelang ihm, noch 1938 ein Visum für Luxemburg zu erhalten, wo er aber niemanden kannte, mit Transit durch die Schweiz, wo eine Tante von ihm lebte. Sein Versuch dort illegal zu bleiben scheiterte, doch seine Tante half ihm zumindest ein
studentcertificate für Palästina [Israel] zu erhalten und er konnte damit erfolgreich dorthin auswandern
Er begann auch in Palästina wieder zu studieren, konnte sein Studium aber nicht abschließen.
Seine Schwester konnte mit den Eltern nach England emigrieren und überlebte dort, ohne ihr ursprüngliches Bildungsziel weiter verfolgen zu können.
Jakob Satz starb im April 1996 in Tel Aviv-Jaffa, Israel.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 463; USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education, University of Southern California, Interview 44606 vom 20. Mai 1998 mit seiner Schwester Blanka Moscisker; www.genteam.at.
Herbert Posch