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Paul Frankl

Geb. am: 20. Juni 1909
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende
Paul FRANKL, geb. am 20. Juni 1909 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Heinrich Frankl (1868-1944, Kaufmann) und Gisela, geb. Schlesinger (1883-1942), wohnte in Wien 2, Obere Donaustraße 65. Er begann 1930 ein Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und war zuletzt im Sommersemester 1936 im 10. Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 18. Juli 1938). Frankl war 1938 nicht mehr an der Medizinischen Fakultät inskribiert, sondern befand sich bereits im Stadium der Abschlussprüfungen. Er konnte, nach längerer Unsicherheit, doch noch sein Studium abschließen und am 21. Juli 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer 'Nichtarierpromotion' promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich. Auch seine Schwester Elisabeth Frankl, die 1938 an der Universität Wien Romanistik studierte, wurde im Nationalsozialismus von der Universität vertrieben. Dr. Paul Frankl wurde gemeinsam mit seiner Frau Gertrude und seinen Eltern Heinrich und Gisela von Wien 2., Novaragasse 40/17, am 10. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt [Terezín/Tschechische Republik] deportiert, wo seine Mutter umkam. Er, seine Frau und sein Vater wurden von dort am 19. Oktober 1944 in das Konzentrtionslager Auschwitz [Oświęcim/Polen] überstellt und ermordet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1930-1938, Promotionsprotokoll MED 1929-1941, Nr. 4087, POSCH 2009, 370; freundlicher Hinweis von Dr. Christine Kanzler, Wien 2015; DÖW-Opferdatenbank; Yad Vashem | Shoah Victims' Names; Arolsen Archives; www.genteam.at.


Katharina Kniefacz und Herbert Posch


Paul Frankl, Eintrag 4087 'Nichtarierpromotion' 21. Juli 1938, Promotionsprotokoll Medizinische Fakultät 1929-1942, Foto: Herbert Posch, (c) Archiv Universität Wien

Nationale von Paul Frankl, Sommersemester 1936 (Vorderseite), Foto: Katharina Kniefacz (c) Archiv der Universität Wien

Nationale von Paul Frankl, Sommersemester 1936 (Rückseite), Foto: Katharina Kniefacz (c) Archiv der Universität Wien
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