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Gottwald Schwarz

Geb. am: 02. August 1880
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen
Gottwald SCHWARZ, geb. am 2. August 1880 in Brünn, gest. am 26. Februar 1959 in New York/USA, war außerordentlicher Professor für Medizinische Radiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Nach seiner Matura am Sperlgymnasium in Wien studierte er an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und verfasste bereits als Student seine erste wissenschaftliche Arbeit über 'Wirkung der Radiumstrahlen auf Hühnereier' (1903). Er promovierte am 23. März 1904 zum Dr. der gesamten Heilkunde und absolvierte die Facharztausbildung für Röntgenologie bei Holzknecht am Wiener Allgemeinen Krankenhaus.
Er wurde mit der Leitung des Röntgeninstituts der I. Medizinischen Universitätsklinik betraut und am 10. Jänner 1914 für medizinische Radiologie habilitiert. Von 1920 bis 1938 wirkte Gottwald Schwarz als Vorstand des Röntgenlabors am Kaiserin-Elisabeth-Spital in Wien. Am 30. Oktober 1926 verlieh ihm die Medizinische Fakultät den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors, 1935 wurde er zum gerichtlich beeideten Sachverständigen für die gesamte Röntgendiagnostik, Röntgen- und Radiumtherapie ernannt.
Gottwald Schwarz verfasste zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, insbesondere über Röntgendiagnostik und Strahlentherapie (Entdeckung der Desensibilisierung gegen Röntgen- und Radiumstrahlen), aber auch mehrere Novellen und Dramen. Er war Mitglied mehrerer internationaler Fachvereine, unter anderem Ehrenmitglied der American Roentgen Society.

Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und am 22. April 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben. Sein Sohn Gerhart Schwarz, der an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien studierte, wurde 1938 ebenfalls von der Universität vertrieben und konnte sein Studium nicht mehr abschließen. Mit seiner Ehefrau, Charlotte Schwarz, geb. Hiller, und seinem Sohn Gerhart, konnte er 1938 in die USA emigrieren. Er führte gemeinsam mit seiner Frau eine private Praxis. Er starb am 26. Februar 1959 in New York/USA.


Lit.: KEMINGER 1990, 63; MERINSKY 1980, 247-248; UB MedUni Wien/van Swieten Blog.


Katharina Kniefacz und Herbert Posch

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