Friedrich (Frederick, Fred) Meyer
Geb. am: |
14. November 1918 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Friedrich MEYER, geb. am 14. November 1918 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Sohn von Univ.-Prof. Dr.
Stefan Meyer (1872-1949), dem Direktor des Radiuminstituts in Wien, und Emilie, geb. Mahs. Die Familie wohnte in Wien 1, Dr. Karl Luegerring 6. Friedrich Meyer begann nach der Matura am Schottengymnasium ein Jusstudium und war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert.
Friedrichs Vater Prof.
Stefan Meyer wurde aus rassistischen Gründen von der Universität vertrieben, ebenso wie seine Schwester
Agathe Meyer, die an der Philosophischen Fakultät Chemie studierte und im Sommersemester 1938 kurz vor dem Abschluss stand, aber ohne Doktorat die Universität verlassen musste.
Friedrich Meyer konnte nach Großbritannien flüchten und wurde dort aber als "enemy alien" interniert und auf dem Schiff HMT "Dunera" nach Australien deportiert. Nach der Freilassung kehrte er nach England zurück. Er erwarb einen BA und einen Ph.D. der London School of Economics und arbeitete im Foreign and Commonwealth Office, bevor er an die Manchester University ging. 1949 wechselte er ans damalige University College of the South West, ab 1955 Exeter University, und wurde ihr ein bedeutendster Ökonom. Er forschte und lehrte bis zu seiner Pensionierung 1984 im Bereich International Economics.
Zu seinen Büchern zählen u.a.:
British Colonies in World Trade (1948),
Great Britain, The Sterling Area and Europe (1952),
United Kingdom Trade with Europe (1957),
The Terms of Trade (1962),
The Functions of Sterling (1973),
International Trade Policy (1978) und als Co-Autor
Problems of a Mature Economy (1970). Seit 1948 war er verheiriatet mit Jean Jenkin (starb 1996) und sie hatten zwei Söhne, Steven und John.
Fred Meyer starb am 23. September 2004 in Exeter/GB.
Lit.: freundlicher Hinweis von Christine Kanzler und Elisabeth Lebensaft, Projekt "Dunera-Boys", 12/2015, Nachruf
Herbert Posch