Eugen Treiszer
Geb. am: |
22. Mai 1909 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Eugen TREISZER, geb. am 22. Mai 1909 in Halmen/Halmeu, Ungarn, Österreich-Ungarn [Satu-Mare/Rumänien] (heimatberechtigt in Halmen, Satu-Mare/Rumänien, Staatsbürgerschaft: Rumänien), Sohn von Fülop Treiszer (Kaufmann), wohnte in Wien 17, Ortliebgasse 40/2, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 9. und letzten Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Pädagogik.
Er hatte sich am 5. November 1937 zu den Abschlussprüfungen ('Rigorosen') angemeldet und am 27. November 1937 das erste Rigorosum bestanden. Nach dem 'Anschluß' beantragte er die Zulassung zum Weiterstudium im Rahmen des Numerus clausus für jüdische Studierende im Sommersemester 1938, was vorerst genehmigt, am 15. Juni 1938 aber widerrufen und jede weitere Inskription untersagt wurde.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien ohne Studienabschluss zu verlassen.
Erst nach dem Ende des Nationalsozialismus konnte er sein Philosophie-Studium 1947 in Wien beenden. Seine Dissertation: "Die Erkenntnisqualität" (Dissertationsbetreuer: Dempf, Rohracher) wurde am 12. April 1947 approbiert und nachdem er am 19. April 1947 auch das zweite Rigorosum bestanden hatte, konnte er am 20. Mai 1947 schließlich, mit 10 Jahren Verspätung, doch noch an der Universität Wien sein Studium abschließen und promovieren.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; Rigorosenprotokoll PHIL 13844, Promotionsprotokoll PHIL 1941-1956 Nr. 721; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 490.
Herbert Posch