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Cecilie Rosenzweig (Bergsmann)

Geb. am: 29. Juli 1916
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende

Cecilie ROSENZWEIG (verh. BERGSMANN), geb. am 29. Juli 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter von Markus/Mordko David Rosenzweig (1891-1961, Textilkaufmann, Inhaber Fa. Rosenzweig & Finkler in Wien 1, Wiesingerstraße 1) und Fani Rosenzweig, geb. Winkler (1893-1970, Schneidermeisterin), wohnte in Wien 9, Liechtensteinstraße 13/19, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 7. Studiensemester inskribiert.

Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Ihre jüngere Schwester Ella Rosenzweig (ab 1941 verh. Reitler, 1917-1998), die an der Juridischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.

Cecilie Rosenzweig musste aus Wien fliehen und sie versuchte mit einem Unterstützungsansuchen bei der Auswanderungsabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Ende Mai 1938 nach England, USA oder Palästina auszuwandern. Um ihre Auswanderungschancen zu erhöhen, hatte sie neben dem Medizinstudium begonnen auch Kurse für Kosmetikerin und Modistin zu absolvieren. Es gelang ihr 1938 noch rechtzeitig vorerst nach Großbritannien auszureisen und dann von Southampton/England mit der SS Washington am 29. Juli 1939 in die USA zu emigrieren (als Berufsbezeichnung gab sie an: "Krankenschwester"), wo sie am 3. August 1939 in New York City, NY, ankam. Ihre Eltern und ihre Schwester Josefine Rosenzweig (ab 1942 verh. Jacob, 1923-1988) waren zuerst nach Paris ausgereist und später über LeHavre/Frankreich in die USA emigriert und kamen vier Tage später in New York City an und lebten dann in 621 W. 179th street.
Cecilie Rosenzweig konnte ihr Medizinstudium unter den Bedingungen der Emigration nicht fortsetzen, gab 1940 als Berufsbezeichnung an: Fabriksarbeiterin bzw. Operator - später Haushalt.

Am 30. August 1941 heiratete sie in Manhattan, New York, den schon im Dezember 1938 über Rotterdam/Niederlande nach New York emigrierten Wiener Fritz/Fred Bergsmann (1905-1996) und sie lebten bis Anfang der 1950er Jahre in Manhattan, 725 Riverside Drive, New York, NY. Am 19. Juni 1944 wurde Cecilie Bergsmann U.S.-Staatsbürgerin. Sie waren mehrmals übersiedelt, lebten in den 1960er Jahren in 525 West End Avenue, NY, und lebten und arbeiteten in den nächsten Jahrzehnten in verschiedenen U.S.-Bundesstaaten, etwa in 217 Booth street in Gaithersburg, MD, Mitte der 1980er Jahre in 3180 S Ocean Drive Apt. 1415 in Hallandale Beach, FL. Ihr Ehemann Fred arbeitete anfangs als Elektriker, später als Buchhalter und ging 1970 in Pension und starb am 2. April 1996 in Dade/FL.

Cecilie R. Bergsmann, geb. Rosenzweig, starb 103-jährig am 18. Oktober 2019 in Gaithersburg, Montgomery, MD/USA.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1938, Österreichisches Staatsarchiv OeStA/AdR/E-uReang/VVSt/VA 43917 u. 10769; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 460; www.ancestry.de; www.genteam.at; www.findbuch.at; www.myheritage.at; freundlicher Hinweis von Dr.in Konstanze Kropatschek.


Herbert Posch


Nationale von Cecilie Rosenzweig, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Cecilie Rosenzweig, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Cecilie Rosenzweig, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Cecilie Rosenzweig, Sommersemester 1938 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien
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