Universität Wien - Startseite

Alfred Lustig

Geb. am: 10. Oktober 1908
Fakultät: Philosophische Fakultät
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen
Dr. Alfred Lustig, geb. 10. Oktober 1908 in Wien (dahin zuständig, österr. Staatsbürger) als Sohn von Max Lustig und Aranka Lustig, geb. Schik. Er hatte im Juni 1927 am humanistischen Gymnasium in Wien 6 die Reifeprüfung (Matura) abgelegt und studierte vom Wintersemester 1927/28 bis Sommersemester 1931 an der Universität Wien Physik und Mathematik. Er promovierte am 12 Februar 1932 in Physik zum Dr. phil. mit einer Dissertation über "Untersuchungen über eine Abhängigkeit der Brownschen Bewegung vom Polarisationszustand des beleuchtenden Strahls" und war bis März 1938 wiss. Hilfskraft am III. Physikalischen Institut (Prof. Felix EHRENHAFT) an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. Am 25. März wurde ihm nicht erlaubt, den Diensteid auf den Führer zu schwören "da er Jude ist" was seine sofortige Entlassung zur Folge hatte - ebenso wie bei seinen Kollegen am Institut, Max REISS und Gerhart GRÖTZINGER.
Alfred Lustig wohnte damals in Wien 6., Linke Wienzeile 168/17. Alfred Lustig beschäftigte sich Mitte der 1930er Jahre mit damals in Wien eher randständigen Forschungsbereichen wie  Elektrophorese und der Erforschung der Mechanik von Flüssigkeiten und Gasen (Hydrostatik und Hydrodynamik, Kolloidforschung, Viskosität, Aerodynamik u.a.) Er konnte nicht mehr rechtzeitig aus Wien flüchten und wurde am 20. Oktober 1939 aus Wien 16, Ottakringer Straße 43, nach Nisko im besetzten Polen deportiert und überlebt nicht.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Rigorosenakt und -protokoll PHIL 11136, Promotionsprotokoll PHIL 1931-1941, Nr. 187, Rektorat GZ 680 ex 1937/38, hs. Schreiben v. 23.03.1938; Personalstand 1937/38, 1937, 116; FLECK/ZEILLINGER 2003, 40f.; Opferdatenbank Yad Vashem.

Herbert Posch

Für Fragen oder Kommentare zu dieser Person benützen Sie bitte unser: » Feedback-Formular.