Konrad Marschik
| Geb. am: |
05. Mai 1915 |
| Fakultät: |
Juridische Fakultät |
| Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Konrad MARSCHIK, geb. am 5. Mai 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Dr. Alexander Marschik (Rechtsanwalt, 1870-1940) und Franziska Marschik, geb. Goldarbeiter (1885-1937), wohnte in Wien 2, Taborstraße 7/16, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Juridischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Er musste aus Wien flüchten. Sein Vater musste seine Rechtsanwaltskanzlei in Wien 2, Praterstraße 33 schließen bzw. war er ab Ende Dezember 1938 nur noch als "jüdischer Konsulent in der Ostmark" bis März 1939 zugelassen. Konrad Marschik konnte mit seinem Vater Alexander und seiner Schwester Charlotte (1910-?) Mitte 1939 noch rechtzeitig nach Großbritannien emigrieren, wo er 1939 in Stretford, Lancashire/England wohnte und als Lehrling in einem Bettengeschäft arbeitete, seine Schwester lebte und arbeitete damals als Dienstmädchen in Manchester, Lancashire/England und sein Vater beschäftigungslos in Paddington, London/England. Sein Vater starb im Mai 1940 in England und Konrad Marschik wurde vom 21. Juni 1940 bis 20. September 1941 als "enemy alien" in England interniert.
Konrad Marschik kehrte nach Ende des Nationalsozialismus wieder aus England zurück nach Österreich, schloss sein Studium an der Universität Wien mit dem "Dr. iur." ab, arbeitete bis Mitte der 1960er Jahre als Rechtsanwaltsanwärter und später als Rechtsanwalt in Wien und wohnte in Wien 2., Kleine Sperlgasse 1.
Dr. Konrad Marschik starb nach 1986.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale IUR 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 435; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 243; freundlicher Hinweis Dr.in Barbara Sauer, 07/2021; www.genteam.at www.ancestry.de.
Herbert Posch
