Harald Listabarth
Geb. am: |
12. Juli 1915 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Harald LISTABARTH, geb. am 12. Juli 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Leopold Listabarth (Musiker, Kapellmeister, 1890-1937), wohnte in Wien 10, Sonnwendgasse 2/II/14. Er hatte im Sommer 1936 am Bundesgymnasium Wien 5, Rainergasse ("Rainergymnasium") die Matura/Reifeprüfung abgelegt und inskribierte im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät und besuchte Lehrveranstaltungen aus Physik, Chemie, Biologie und Botanik. Er wechselte im dritten Semester an die Medizinische Fakultät und war zuletzt im Wintersemester 1938/39 an der Medizinischen Fakultät im 1. Studiensemester inskribiert.
Er gab als Religionsbekenntnis "römisch-katholisch" an, später "gottgläubig", galt aber im Nationalsozialismus als "Mischling 1. Grades" und konnte sein Studium – bei jederzeitigem Widerruf – vorläufig fortsetzen. Trotz aller bestandenen Prüfungen wurde ihm eine Promotion in der NS-Zeit untersagt.
Erst unmittelbar nach dem Ende der NS-Herrschaft konnte er am 8. Juni 1945 promovieren, wobei sein Diplom rückdatiert wurde auf den 7. Dezember 1944, also auf jenen Zeitpunkt, an dem er alle Promotionsanforderungen außer dem Nachweis "rein arischer Rassezugehörigkeit" erfüllt hatte.
Er lebte und arbeitete dann als Arzt in Wien 16, später in Wien 13 und war verheiratet mit Anna Listabarth (1923-1989) und sie hatten einen Sohn Gerold (1943-1956).
Dr. Harald Listabarth starb am 28. Jänner 1979 in Wien und ist am Friedhof in Ober St. Veit in Wien bestattet.
Lit.: Archiv der Universität Wien, Nationale MED 1938-1944, MED Promotionsprotokoll M 33.14 (1942-1949), Nr. 1249, Wiener Stadt- und Landesarchiv, Ärztekarteikarte; Verstorbenensuche Friedhöfe Wien.
Herbert Posch