Karl Lendt
Geb. am: |
02. Juni 1903 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Doktorgradaberkennung |
Karl LENDT, geb. am 2. Juni 1903 in Wien als Sohn von Jacques und Betty (geb. Tritsch) Lendt, wohnte in Wien 2., Lilienbrunngasse 2/6 und hatte an der Juridischen Fakultät der Universität Wien das Studium der Staatswissenschaften abgeschlossen und am 21. Juli 1927 den Grad eines Dr. rer.pol. erworben.
Er wurde nach erfolgreicher Emigration aus dem Deutschen Reich am 18. Juni 1941 ausgebürgert und am 17. Juli 1942 wurde ihm auch der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt – ebenso wie seinem Bruder
Stefan Lendt, der 1934 an der Universität Wien zur Dr.iur. promoviert hatte –, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt.
Erst 13 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 15. Mai 1955 wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für 'von Anfang an nichtig' erklärt.
Er arbeitete nach dem Studium u.a. in Bremen bei Großfirmen der Baumwollbranche, 1928-1930 als Berater der "Tannwalder Baumwollspinnerei", 1930 als Vertrauensmann des Verbandes der Österreichischen Textilindustrie zur Reorganisierung der Baumwollspinnerei und Textilfabrik AG "Prinz Kyrillâ" nach Gabrovo entsandt, Direktor dieses Unternehmens
1933 bewarb er sich um den Posten des Honorarkonsuls in Gabrovo, Bulgarien und lebte und arbeite später auch in Schweden.
Er konnte Mitte der 1940er Jahre in die USA emigirieren und ließ sich im Staat New York, in Rye nieder und ab Mitte der 1950 in White Plains. Am 24. Dezember 1949 heiratete er in New York City Kay Ehrenfeldt und sie hatten einen Sohn, C. K. Lendt. Karl Lendt baute in Manhattan die Firma "Lendt & Co. Inc." auf, die Produkte der Textilmaschinen-, Kabel- und Draht-Produzenten international vertrieb, u.a. nach Marokko, Ägypten und Syrien. Er leitete die Firma 45 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung 1990.
Er starb am 17. Juni 1996 in White Plains, NY/USA.
Lit.: sysoon.com, freundliche Information von Prof.Dr. Rudolf Agstner, Wien 02/2015, und seines Sohnes Christopher K. Lendt, White Plains, NY/USA 12/2015, 04/2016, Nachruf in Gannett Suburban Newspapers vom 20. Juni 1996.
Herbert Posch