David (Dov) Landwehr (Landor)
Geb. am: |
15. Februar 1915 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
David LANDWEHR, geb. am 15. Februar 1915 in Kolomea, Galizien/Österreich-Ungarn [später: Polen, heute: Kolomyja/Ukraine] (heimatberechtigt in Wien), Sohn von Max (Meschulim) Landwehr (1897-1942, Kaufmann) und Marjem Landwehr (1882-1942), wohnte in Wien 5, Nikolsdorfergasse 1. Nach bestandener Matura ("Reifeprüfung") im Sommer 1933 begann er an der Universität Wien Rechtswissenschaften zu studieren. Nach dem Wintersemester 1934/35 unterbrach er das Studium für längere Zeit und inskribierte erst wieder im Wintersemester 1937/38. Er war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Juridischen Fakultät im 3. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Er musste aus Wien flüchten und konnte nach Palestina [Israel] emigrieren. Seine Eltern wurden am 27. Mai 1942 aus Wien 2., Czerningasse 14 nach Maly Trostinec bei Minsk [Weissrussland] deportiert und dort am 1. Juni 1942 ermordet.
David Landwehr trat in die britische Armee ein und ersuchte nach 1945 - als Oberstleutnant der britischen Armee - um Semesteranrechung. Er nahm in Israel den Namen Dov LANDOR an und wurde Leiter des
Government Press Office.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale IUS 1933-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 427, freundlicher Hinweis von Dr.in Gabriele Anderl, Wien 09/2019.
Herbert Posch