Hermann Kupferberg
Geb. am: |
22. November 1893 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Hermann KUPFERBERG, geb. am 22. November 1893 in Storozynetz, Galizien/Österreich-Ungarn [Storoschynez|Сторожинець/Ukraine] (heimatberechtigt in Wien/Österreich, Staatsbürgerschaft: Österreich), wohnte in Wien 9, Alserbachstraße 4/27. Er hatte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien Medizin studiert und war im Sommersemester 1938 im letzten Studiensemester inskribiert.
Er galt als "Jude" und konnte am 31. Oktober 1938 noch das dritte und letzte Rigorosum erfolgreich ablegen, durfte aber in der Zeit des Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen nicht zum "Dr. med. univ." promovieren, obwohl er alle erforderlichen Prüfungen erfolgreich abgelegt hatte.
Erst unmittelbar nach dem Ende der NS-Herrschaft konnte er am 8. Juni 1945 promovieren, wobei sein Diplom rückdatiert wurde auf den 31. Oktober 1938, auf den Zeitpunkt, an dem er alle Promotionsanforderungen außer dem Nachweis rein arischer Rassenzugehörigkeit erfüllt hatte.
Er arbeitete später als Polizeiarzt und starb am 2. Dezember 1959 in Wien. Er ist am jüdischen Friedhof beigesetzt.
Lit.: Archiv der Universität Wien/MED Promotionsprotokoll M 33.14 (1942-1949), Nr. 1245, freundlicher Hinweis Dr.in Babrara Sauer, Wien 09/2019, REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022.
Herbert Posch