Bruno Klein
Geb. am: |
11. Oktober 1879 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene WissenschafterInnen |
Bruno KLEIN, geb. am 11. Oktober 1879 in Rajcza bei Bielitz/Galizien [Rajcza/Polen], österreichischer Staatsbürger, gest. am 14. April 1954 in Wien, war Dozent für Zahnheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Der Sohn von Adolf Klein (Bezirksarzt in Rajcza bei Bielitz/Galizien [Rajcza/Polen] absolvierte das Gymnasium in Bielitz und am Kaiser-Franz-Josef-Gymnasium in Mährisch Schönberg [Šumperk/Tschechische Republik], wo er auch 1899 maturierte. Er studierte ab Wintersemester 1899/1900 Medizin an der Universität Wien bei E. Zuckerkandl, Karl Toldt, Schrötter, Eiselsberg A. Weichselbaum und Scheff und promovierte hier am 24. Juli 1905 zum 'Dr. med.' Anschließend wurde Bruno Klein Demonstrator am Zahnärztlichen Institut der Universität Wien und stieg 1907 zum 2. Assistenten, 1911 zum 1. Assistenten auf. 1916 erhielt er infolge der Habilitation die venia legendi für Zahnheilkunde, war 1918-1920 supplierender Leiter am zahnärztlichen Institut und erhielt am 27. Juli 1920 den Titel eines ao. Professors. Im Ersten Weltkrieg war er Regimentsarzt. Er lebte in Wien 8, Lederergasse 31, ab 1930 in der Laudongasse 11/4, ab Ende 1934 in Wien 18 Scheidlgasse 55, zusammen mit seiner Frau, Else (Elisabeth) Klein (geb. 1885) und den beiden Kindern Rudolf (geb. 1920) und Erich (geb. 1922). Er war Mitglied des Vereines Wiener Zahnärzte, des Verbandes österreichischer Stomatologen und der orthodontischen Gesellschaft Wien.
Bruno Klein wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt, 1938 wurde seine Venia legendi widerrufen und er am 22. April 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben.
Er wurde Konsiliarius für Kieferchirurgie am Rothschild-Spital der Israelitischen Kultusgemeinde und überlebte die Zeit des Nationalsozialismus in Wien. Am 22. August 1945 wurde ihm die venia legendi von der Universität Wien wieder verliehen und er lehrte und arbeitete wieder als Privatdozent (tit.ao.Prof.) an der Zahn-Klinik.
Lit.: FISCHER Bd. 1 1932; Kürschners Gelehrtenkalender 1931; MERINSKY 1980, 127-128; UB MedUni Wien/van Swieten Blog, Wiener Stadt- und Landesarchiv-Meldeauskunft, freundlicher Hinweis der Enkelin Barbara Klein, 2014.
Katharina Kniefacz und Herbert Posch