Kurt Bauer
Geb. am: |
23. September 1914 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Kurt BAUER, geb. am 23. September 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Dr. Hugo Bauer (Rechtsanwalt, 1876-1938) und Herta, geb. Koritschoner, wohnte in Wien 1, Singerstraße 27, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Juridischen Fakultät im 8. und letzten Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das fast fertige Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Er mußte aus Österreich fliehen. Sein Vater, der 1902 an der Universität Wien zum Dr. iur promoviert hatte und seit 1909 in Wien als Rechtsanwalt in Wien arbeitete, musste seine Rechtsanwaltskanzlei in Wien 1., Schellinggasse 3 aus rassistischen Gründen schließen und suizidierte sich im Oktober 1938.
Kurt Bauer konnte nach Zürich/Schweiz gelangen, wo er am 11. November 1938 auch seine ebenfalls aus Wien vertriebene Frau, Eugenia Wenkert (1904-2004) heiratete und organisierte von dort ihre Emigration in die USA. Am 10. Juli 1939 konnten sie in der Züricher Botschaft US-Visa erhalten und am 25. Juli über Boulogne sur Mer/Frankreich mit der
SS Statendam in die USA emigrieren, wo sie am 1. August 1939 in New York, NY, ankamen. Das anfängliche Vorhaben nach San Diego, California, weiterzureisen wurde nicht weiter verfolgt und sie blieben in New York City, NY. Kurt Bauer wurde im Oktober 1940 für die US-Army gemustert - er arbeitete damals für
S. Nathan & Co Inc in New York City, NY und wohnte mit seiner Frau in 215 W. 100
th str., Manhattan, New York, später in 301 E. 38th St # 301.
Er starb am 23. März 2005 in New York City, NY/USA.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale IUR 1937-1938; Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik/Entschädigungs- und Restitutionsangelegenheiten/Vermögensverkehrsstelle/Vermögensanmeldungen Wien/VA 23915; Wiener Stadt- und Landesarchiv/Totenbeschau; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 358; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 85; GAUGUSCH 2011, 102.
Herbert Posch