Josef Katz
Geb. am: |
04. Mai 1910 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Josef KATZ, geb. am 4. Mai 1910 in Gliniany, Galizien/Österreich-Ungarn [später Polen, heute: Hlynjany/Ukraine] (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Paul Katz (Bankbeamter), wohnte in Wien 1, Wipplingerstraße 12.
Josef Katz war zuletzt im Sommersemester 1937 im 10. Studiensemester an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 3. November 1938) und befand sich 1938 bereits im Stadium der Abschlussprüfungen ("Rigorosen").
Nach dem "Anschluss" 1938 war er aus rassistischen Gründen gezwungen sein Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen, konnte aber nach längerer Unsicherheit, doch noch am 31. Oktober 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer "Nichtarierpromotion" promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Er musste aus dem nationalsozialistischen Österreich fliehen. Im Februar 1939 gelang es ihm, illegal nach Palästina [Israel] auszuwandern und er konnte später als Facharzt für Urologie arbeiten.
Er starb 47jährig am 21. Jänner 1957 in Jerusalem/Israel.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938, Promotionsprotokoll MED 1938, Nr. 4152; POSCH 2009, 371; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 08/2019; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022.
Katharina Kniefacz, Herbert Posch