Friedrich [Fred(erick) G.] Kantor [Kirby]
Geb. am: |
28. Mai 1916 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Friedrich KANTOR (später: Fred(erick) G. KIRBY), geb. am 28. Mai 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Otto Kantor (1876-1966, Versicherungsangestellter) und Erna (Zipora) Kantor, geb. Schüssler (1891-1982), wohnte in Wien 1, Neutorgasse 12, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Juridischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert und belegte Lehrveranstaltungen aus Staatswissenschaft.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Er konnte mit seiner Familie nach England emigrieren, wurde dort aber als "enemy alien" im Kitchener internment camp in England interniert und konnte seine Studium nicht fortsetzen, sondern arbeitete als Bankbeamter. Später war er bei der British Army. Dort lernte er auch seine spätere Frau, die 1923 in Prag geborene Lisa Fuchs (1923-2004) kennen, die aus der Tschechoslowakei nach England emigriert war und die als Französisch- und Tschechisch-Dolmetscherin bei der Royal Air Force arbeitete. Er änderte seinen Namen in Frederick G. Kirby und sie heirateten im April 1951 in Kensington, London/England, nahmen die Britische Staatsbürgerschaft an und sie lebten in 10 Prince of Wales Terrace, London W 8.
Kurz darauf, am 24. Juli 1951, emigrierte Frederick G. Kirby mit der "Mauretania" von Southhampton in die USA, wo er am 30. Juli 1951 in New York ankam. Am 20. September kam auch seine Frau Lisa mit der "De Grasse" in New York an. Er änderte später seinen Vornamen offiziell von "Frederick" in "Fred" G. Kirby und beide lebten anfangs in New York, später im benachbarten New Jersey (NJ), 1990 in 1275 15th St Apt 9g in Fort Lee, NJ bzw. in 167 Oxford Ter, River Edge, NJ, 1993 in 1706 Muriel CT, Princeton, NJ zuletzt in Lakewood, Ocean, NJ.
Fred Kirbys Vater Otto Kantor war im November 1966 in New York gestorben, seine Mutter Erna Kantor im Jänner 1982 ebenfalls in New York, seine Frau 2004 in Lakewood/NJ.
Fred G. Kirby starb 94-jährig am 7./8. September 2010 in Lakewood, Ocean, New Jersey/USA.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale IUR 1937-1938; Österreichisches Staatsarchiv OeStA/ AdR/ E-uReang/ VVSt/ VA/ 36783 und OeStA/ AdR/ E-uReang/ Hilfsfonds/ Abgeltungsfonds 803; Center for Jewish history/Leo Baeck Institute New York/Kirby Kantor Fuchs Family Collection (AR 25817); POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 412; www.genteam.at; www.ancestry.com.
Herbert Posch