Kurt Herzog

Geb. am:	19. Juni 1912
Fakultät:	Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie:	Vertriebene Studierende

Kurt HERZOG, geb. am 19. Juni 1912 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Leo Herzog (geb. 1884, Speditionsbeamter) und Annie (geb. Katz). Die Familie wohnte in Wien 20, Klosterneuburger Straße 6/11/Ecke Wallensteinstraße. Kurt Herzog hatte nach der Matura am Realgymnasium Wien II 1931 begonnen an der Technischen Hochschule Wien Bauingenieurwesen zu studieren (Immatrikulation am 14. Oktober 1931). Nach einem Studienjahr ohne Prüfungen meldete er sich am 4. April 1932 aber ab und wechselte im Wintersemester 1932/33 zum Medizinstudium an die Universität Wien und war zuletzt im Sommersemester 1938 im 10. Studiensemester an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien inskribiert. 1938 wurde er von der Universität Wien vertrieben (Abgangszeugnis vom 9. Mai 1938, Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 4. Februar 1938 als gültig angerechnet) ohne graduieren zu können. Sein Vater Leo Herzog versuchte nach “Übersee” zu emigrieren und füllte bei der “Fürsorge-Zentrale der Israelitischen Kulturgemeinde – Auswanderungsabteilung” am 12. September 1938 einen entsprechenden Ausreiseantrag aus. Er wollte gemeinsam mit seiner Frau Annie (geb. 1888 in New York) und dem Sohn Kurt ausreisen. Der Vater war von 1900 bis 1938 bei der Speditionsfirma Schenker Co. in Wien als Speditionsbeamter angestellt gewesen, am 15. April aber entlassen und am 10. Juni 1938 abgefertigt worden.
Kurt Herzog konnte wien noch rechtzeitig verlassen und emigrierte nach Palästina [Israel] und konnte später auch in Beirut seine Studien beenden und den Doktorgrad erwerben. Sein Vater flüchtete nach Luxemburg (Brüssel), wurde ab verhaftet und von Drancy am 28. August 1942 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Seine Frau (später: Ana Hertzog) konnte als geborene Amerikanerin in die USA emigrierten, zog später aber zu ihrem Sohn Kurt Herzog nach Israel Lit.: freundlicher Hinweis seines Schwiegersohnes Assaf Shilo, Tel Aviv 2016; Archiv der Technischen Universität Wien, Matr. Nr. 336-1931/32; Archiv der Universität Wien, Nationale 1932-1938; Archiv der IKG Wien, Auswandererkartei (2016); www.yadvashem.org [Februar 2016].

Herbert Posch