Geb. am: | 31. Juli 1914 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Katharina (Käthe) HERSCHMANN, geb. am 31. Juli 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Josef Herschmann (geb. am 15. September 1880 in Jungbunzlau [Mladá Boleslav/Tschechische Republik], ÖBB Inspektor i. R.) und dessen Frau Anna (geb. 16. Oktober 1893 in Wien), wohnte in Wien 12, Strohberggasse 14/6.
Katharina Herschmann war zuletzt im Sommersemester 1937 im 10. Studiensemester an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 18. Juli 1938) und befand sich 1938 bereits im Stadium der Abschlussprüfungen ('Rigorosen'). Sie konnte, nach längerer Unsicherheit, doch noch ihr Studium abschließen und am 21. Juli 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer 'Nichtarierpromotion' promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Ihre Eltern zogen im November 1938 von ihrer Wohnung in Wien 12, Strohberggasse 14/6 nach Wien 2, Haidgasse 5/1/2/24, von dort im Oktober 1940 nach Wien 19, Pyrkengasse 38/7 sowie im Juni 1941 nach Wien 9, Scheuchgasse 19/15. Am 11. Jänner 1942 wurden beide schließlich von Wien 9, Glasergasse 19 in das Ghetto Riga deportiert, wo Josef Herschmann starb. Anna Herschmann wurde später weiter in das Konzentrationslager Stutthof deportiert, wo sie am 31. Dezember 1944 starb.
Lit.: Auskunft Historisches Meldearchiv/Wiener Stadt- und Landesarchiv, 2014; Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW): Datenbank Shoah-Opfer [Anna und Josef Herschmann].
Katharina Kniefacz