Gerhart Hauptmann
Geb. am: |
23. Februar 1914 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Gerhart HAUPTMANN, geb. am 23. Februar 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Rudolf Hauptmann (Sensal), wohnte in Wien 20, Klosterneuburgerstraße 33/8, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 10. und letzten Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 15. März 1939).
Nach dem "Anschluss" 1938 war er aus rassistischen Gründen gefährdet, sein Studium nicht abschließen zu können, da er in der NS-Zeit als "Mischling 2. Grades" galt. Er konnte aber nach längerer Unsicherheit, doch noch mit Sondergenehmigung am 17. März 1939 sein Studium abschließen und promovieren und wurde auch mit dem selben Datum in die Wiener Ärztekammer als Arzt aufgenommen ("bestallt").
Er wohnte anfangs in Wien 9., Liechtensteinstraße 103/7a, später in Wien 2., Lilienbrunngasse 13/14 und war verheiratet. Er konnte als "Mischling" keine eigene Praxis eröffnen und hatte auch keine Anstellung als Arzt sondern war vielmehr "zur Bewährung" in die Deutschen Wehrmacht eingezogen, Obergefreiter und Träger des Eisernen Kreuzes II, des Panzerkampfabzeichens und der Ostmedaille 1941/42.
Er starb am 15. August 1942 "im Osten".
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 04/2019; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022.
Herbert Posch