Fritz Hatschek
Geb. am: |
25. Jänner 1914 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Fritz HATSCHEK, geb. am 25. Januar 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Dr. Karl Hatschek (Zahnarzt) und Charlotte Hatschek, wohnte in Wien 1., Stubenbastei 1, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 9. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 15. September 1938).
Nach dem "Anschluss" 1938 war er aus rassistischen Gründen gezwungen sein Studium abzubrechen. Zwar wurde sein Antrag angenommen, zumindest noch drei Monate im Rahmen des 2%-numerus clausus für jüdische Studierende weiterzustudieren. Er musste die Universität Wien jedoch ohne Studienabschluss umgehend verlassen.
Seine Eltern wurden deportiert und ermordet, er selbst konnte zwar in die Tschechoslowakei ausreisen und lebte während des Zweiten Weltkrieges in Prag XII, Italská 18, wurde aber nach Angaben seiner Schwester ebenfalls Opfer der Shoah (laut "Prager Kartei" wurde Bedřich (Friedrich) Hatschek deportiert und am 5. Juni 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet). Aus der Familie konnte nur seine Schwester Lisbeth nach Großbritannien emigrieren und überlebte.
Lit.: POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 401; Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; www.yadvashem.org [März 2006], dort zitierte Quelle: Gedenkblatt, von L. Löwy im November 1978 an die Shoah-Foundation übermittelt; freundlicher Hinweis Dr.in Barbara Sauer, Wien 08/2019.
Herbert Posch