Maria Hermine Haczek
Geb. am: |
23. Oktober 1920 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Maria Hermine HACZEK , geb. am 23. Oktober 1920 in Wien/Österreich (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Deutsches Reich), war die Tochter von Max Josef Haczek (Redakteur i.P., Wien) und wohnte in Wien 9, Wasagasse 31.
Nach der Reifeprüfung am Staatsgymnasium in Wien am 24. Juni 1938 begann sie im Wintersemester 1938/39 ein Studium der Chemie, Physik und Mathematik an der Universität Wien. Sie galt als 'Mischling 1. Grades' und konnte ihr Studium - bei jederzeitigem Widerruf - vorläufig aufnehmen. Sie war zuletzt im 1. Trimester 1940 an der Philosophischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert.
Als „Mischlinge“ ab dem 1. Trimester 1940 ein Gesuch an das Reichserziehungsministerium Berlin um Studienzulassung stellen mussten, reichte Maria Haczek ein Ansuchen zur Fortsetzung ihres Studiums ein. Das Reichserziehungsministerium entschied jedoch bereits am 7. Juni 1940 Haczek nicht zur Fortsetzung ihres Studiums zuzulassen. Sie kannte mehrere Mitstudierende, die in der kommunistischen Widerstandsgruppe "Rote Studenten" aktiv waren, war jedoch selbst nicht in deren Aktivitäten involviert.
"Ich kam dann auf die Idee, mich bei Siemens in Berlin um eine Werkstudententätigkeit zu bewerben, wurde auch genommen und war so ab Juli 1940 nicht mehr in Wien." (zitiert nach
TIDL 1976, 100)
Sie konnte ihr Studium der Physik erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 16. Mai 1950 (Dissertation: "Über das dielektrische und seignetteelektrische Verhalten des CsH2PO4 [CsH tief 2 PO tief 4]").
Dr. Maria Haczek starb am 12. November 2014 im Alter von 94 Jahren und wurde am Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 72 A, Reihe 32, Nummer 3) bestattet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Medizinische Fakultät: Nationale Wintersemester 1938/39 bis 1. Trimester 1940, Promotionsprotokoll Nr. 1792 u.a.; TIDL 1976, 98, 100; Friedhöfe Wien/Verstorbenensuche]; KNIEFACZ/POSCH 2016.
Katharina Kniefacz