Heinrich Josef Haas
Geb. am: |
04. Februar 1911 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Heinrich Josef HAAS, geb. am 4. Februar 1911 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Ing. Kuno Haas (geb. 1877, Oberbaurat bei der Eisenbahn) und dessen Frau Grete (geb. Silberstern, geb. 1891) und wohnte in Wien 9, Glasergasse 4/9. Nach seiner Reifeprüfung an der Bundesrealschule in Wien 9 inskribierte er an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien und besuchte von Wintersemester 1928/29 bis Sommersemester 1929 Lehrveranstaltungen in Latein und in Philosophischer Propädeutik.
Danach absolvierte Haas ein Studium an der Technischen Hochschule Wien und spezialisierte sich als Bau- und Vermessungstechniker, insbes. Hochbau und Eisenbahnbau. In sieben Jahren Berufspraxis wirkte er an der Errichtung von Gemeindebauten, der Stadlauer Brücke in Wien sowie diverser Straßen- und Eisenbahnbauten mit.
Haas absolvierte zudem die staatliche Prüfung zum Reklamefachmann, begann im Wintersemester 1937/38 ein Studium an der Juridischen Fakultät der Universität Wien und war zuletzt im Sommersemester 1938 im 2. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Heinrich Josef Haas musste aus Wien flüchten und konnte im August 1938 über Genua/Italien nach Shanghai [China] emigrieren, wo er eine Anstellung als Bautechniker im "Bureau des Architectes des Credit Foncier d’Extreme Orient" in Tientsin [Tianjin/China] fand. Seine Schwester Irmgard Haas (geb. am 6. August 1920 in Wien) folgte ihm im Februar 1939 und wurde Schneiderin bei "Mayfair Models" in Shanghai. Im April 1940 konnten auch ihre Eltern über Genua nach Shanghai emigrieren.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1928-1929 und IUR 1937-1939; Archiv der Kultusgemeinde Wien AW 2590-85 HAAS-Heinrich-Josef; Wiener Stadt- und Landesarchiv/Meldearchiv; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 398; freundlicher Hinweis seiner Nichte Ruth Shadar, Hod HaSharon/Israel, 2014.
Katharina Kniefacz, Herbert Posch