Universität Wien - Startseite

Karl Graus

Geb. am: 23. Juni 1899
Fakultät: Juridische Fakultät
Kategorie: Doktorgradaberkennung
Karl GRAUS, geb. am 23. Juni 1899 in Wien als Sohn von Josef Graus und Antonie Graus (geb. Apfel), hatte am 19. Dezember 1923 an der Juridischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. iur. erworben und eröffnete eine Rechtsanwaltskanzlei in Wien 1., Grünangergasse 3 und wohnte in Wien 7., Mariahilfer Straße 66. Er musste im Nationalsozialismus nach dem "Anschlus" aus Wien flüchten und es gelang ihm noch nach Shanghai zu emigrieren. Am 17. Juli 1942 wurde ihm infolge der Aberkennung der Deutschen Staatszugehörigkeit auch der akademische Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus "als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig" galt. Erst 13 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm posthum der Doktorgrad am 15. Mai 1955 wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für "von Anfang an nichtig" erklärt. Dr. Karl Graus war bereits am 19. April 1944 in Shanghai gestorben.

 
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale IUR 1919–1923, Promotionsprotokoll IUR 1920-1924 Nr. 1468, Rektorat GZ 118/34 ex 1941/42, GZ 561 ex 1944/45 ONr. 15; Deutscher Reichsanzeiger Nr. 120 vom 26. Mai 1941; POSCH 2009, 419; www.genteam.at


Herbert Posch


Aufforderung zu Doktorgradaberkennung von Karl Graus von Reichserziehungsministerium Berlin an Rektorat Universität Wien vom 7. Mai 1941, © Archiv der Universität Wien
Für Fragen oder Kommentare zu dieser Person benützen Sie bitte unser: » Feedback-Formular.