Eleonora Fried
Geb. am: |
14. März 1916 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Eleonora FRIED, geb. am 14. März 1916 in Wien/Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Regierungsrat Polizeirat Erwin Fried (pensionierte Polizeibeamter), wohnte in Wien 6, Gumpendorfer Straße 12, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Philosophie, Psychologie, Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte.
Bereits ihre Mutter hatte ein philosophisches Studium abgeschlossen und sie selbst machte eine Fürsorgerinnenausbildung an der Sozialen Frauenschule der Caritas und trat am 1. Februar 1938 in den Dienst der Gemeinde Wien ein im Bereich der Tuberkulosenfürsorge und inskribierte am 20. Februar für das Sommersemester, was ihr seitens der Gemeinde Wien als Arbeitgeber auch bewilligt wurde. Nach dem "Anschluß" wurde sie vom Weiterstudium ausgeschlossen – obwohl sie, wie auch ihre Eltern und Großeltern katholisch war – aus "rassischen Gründen" von der Universität vertrieben und am 30. März 1938 auch von der Gemeinde Wien entlassen. Sie konnte Ende 1938 nach England emigrieren und nach 1940 weiter in die USA.
1966 ersuchte sie von den USA aus um Wiedergutmachung nach dem Beamtenentschädigungsgesetz aufgrund der gegen sie vorgebrachten "Rassengründe", welche ihr auch zuerkannt wurde.
Lit.: Misar 2006, 119; freundlicher Hinweis von Mag. Katja Geiger, Wien 2009, und von Ilsemarie Walter, Wien 2017.
Herbert Posch