Tankred Farkas
Geb. am: |
11. Juli 1916 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Tankred FARKAS, geb. am 11. Juli 1916 in Wien, gest. 10. August 1944 in Frankreich (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Prof. Julius Farkas (1870-1949, pensionierter Oberinspektor an der Österreichischen Nationalbank, und pensionierter Prof. für Ungarisch an der an der Konsularakademie und im Theresianum) und Elisabeth Farkas geb. Linker (1883-1963), wohnte in Wien 18, Michaelerstraße 9/6. Er nahm nach der Matura 1934 am Realgymnasium in Wien sein Studium der Zoologie, Botanik, Mineralogie und Geologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien auf und heiratete Dkfm. Trude Fraunhofer (gest. im Jänner 2000 in Portland, OR/USA).
Tankred Farkas war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 8. und letzten Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geologie, Mineralogie & Petrographie und Astronomie und Geodäsie. Er galt aufgrund des Großvaters mütterlicherseits als "Mischling 2. Grades" und konnte sein Studium - bei jederzeitigem Widerruf - kurzfristig nach dem "Anschluss" noch fortsetzen, wurde aber bereits am 1. Dezember 1938 zur Wehrmacht eingezogen.
Er war Stabsgefreiter in einer Panzerspähkompanie (Eisernes Kreuz II, Panzersturmabzeichen, Ostmedaille, Verwundetenabzeichen in Schwarz, Sudetenmedaille und Heeressportabzeichen) und nahm an der Besetzung der Tschechoslowakei, Polens, Hollands, Belgiens und Frankreichs teil.
Am 15. Oktober 1940 stellte Farkas einen Antrag, wieder zum Studium der Geologie an der Universität Wien zugelassen zu werden und dieses abzuschließen (Berufsziel: "wissenschaftlich vorgebildeter Geologe"). Zwar befürworteten der Dekan der Philosophischen Fakultät und der Rektor der Universität Wien den Antrag und auch das Reichserziehungsministerium in Berlin genehmigte am 19. November 1940 die Fortsetzung des Studiums, Tankred Farkas musste jedoch in der Wehrmacht bleiben und wurde am 10. August 1944 in der Normandie/Frankreich tödlich verwundet und starb in Bellou en Houlme (Urnentafel in Mont-de-Huisnes bei Le Mont St. Michel Frankreich, Erkennungsmarke 116-1-Pz.Sp.L.Pz.s.A.A, Grabkammer Nr.144).
Lit.: freundlicher Hinweis seines Neffen Tankred-Maximilian Farkas, Hessen, 2011, und Denny Seymore (Schwiegersohn seiner Witwe Trude Fraunhofer), USA, 2014 und seines Neffen Wolfgang Farkas, 2016, KNIEFACZ/POSCH 2016.
Katharina Kniefacz und Herbert Posch