Ernst Fehér
Geb. am: |
03. Dezember 1915 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Ernst FEHÉR, geb. am 3. Dezember 1915 in Wien als Sohn von Rechtsanwalt Dr. jur. Desider (Dezsö) Feher (1874 Budapest-1943 Ghetto Theresienstadt) und Mathilde Feher (1889 Nagy Surany/Hungary-1944 KZ Auschwitz). Sein Vater hatte am 21. Juli 1904 an der Universität Wien zum Dr. jur. promoviert und war seit 1910 in der Rechtsanwaltsliste Wien eingetragen (Kanzlei: Wien 1, Landesgerichtsstraße 20), bevor er 1938 aus rassistischen Gründen aus der Rechtsanwaltsliste gestrichen wurde und 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurde, wo er 1943 auch umkam.
Ernst Fehér befand sich beim Anschluss 1938 bereits im Stadium der Abschlussprüfungen seines Jus-Studiums und war nicht mehr an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät inskribiert.
Er konnte, nach längerer Unsicherheit, doch noch sein Studium abschließen und am 21. Juli 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer "Nichtarierpromotion" zum Dr. jur. promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Lit: POSCH 2009, 373; Archiv der Universität Wien/Nationale JUR, Promotionsprotokoll JUR.; www.geni.com; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 127.
Herbert Posch