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Heinz Faludi

Geb. am: 07. Jänner 1916
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende

Heinz FALUDI, geb. am 7. Januar 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Rudolf Faludi (?-1975, Kaufmann) und Wilhelmine Faludi, geb. Gerlinger, wohnte in Wien 19, Döblinger Hauptstrasse 35, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert.

Er war evangel. A.B. wurde aber im Nationalsozialismus als "Jude" verfolgt und war nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Absolutorium ausgestellt am 23. September 1938).

Er musste aus Österreich fliehen und konnte mit seiner Schwester Susanne Faludi (Parker) über Rotterdam/Niederlande in die USA emigrieren, wo er mit der SS Volendam am 3. Oktober 1938 in New York, NY, ankam und dann in Philadelphia, Pennsylvania, lebte und konnte an der Temple University sein Studium fortsetzen und abschließen.
Seine Eltern konnten später ebenfalls in die USA emigrieren und lebten bei ihm.

Er diente vom 9. Juli 1943 bis 20. November 1946 im U.S.-Army Medical Corps (captain) und wurde 1943 auch U.S.-Staatsbürger. Im selben Jahr hatte er in Philadelphia auch die in den USA geborene Musiktherapeutin und Sängerin Shirley Isabelle Sklar (1922-1989) geheiratet. Sie bekamen zwei Kinder: Dr. Jeffrey Faludi und Susan-Lynn Faludi Johnson.

Heinz Faludi zog mit seiner Frau 1951/52 nach Shreveport und wurde einer der Gründer der L.S.U. Medical School in Shreveport, LA. 1993 wurde ihm der Shreveport Area Distinguished Service Award für seinen herausragenden Beitrag zur Förderung der Medizin verliehen. Er war vielfach geehrter Neurochirurg und unterrichtete u.a. Kurse zu "Der Mensch in der Medizin" (Einführung in Philosophie, Recht, Ethik, Kunst und ein soziales Verständnis des Arzt-Seins).

Er engagierte sich in der Förderung von Kunst an der medizinischen Fakultät und war fünfzehn Jahre lang ehrenamtlich Chefarzt der Neurochirurgie. Von 1951 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1986 betrieb Heinz eine Privatpraxis in Shreveport. Er war Chefarzt an den Krankenhäusern P&S, Doctors und LSU und gehörte dem Personal aller Krankenhäuser der Gemeinde an. Er war aktiv in der Louisiana State Neurological Society.

Er starb am 17. Oktober 2002 in Hot Springs, Garland County, Arkansas/USA und ist am Hillcrest Memorial Park and Mausoleum in  Red Chute, Bossier Parish, Louisiana/USA  beigesetzt.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 380; Austrian Heritage Collection am Leo Baeck Institute New York [AHC 1655]; Obituary, The Times, Shreveport, 20. Oktober 2002, 4-B; www.ancestry.at; www.genteam.de, www.myheritage.at.


Herbert Posch


Heinz Faludi, 1990er

Nationale von Heinz Faludi, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Heinz Faludi, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Heinz Faludi, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Heinz Faludi, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Heinz Faludi, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Heinz Faludi, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien
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