Geb. am: | 18. April 1914 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Hella Golda ELLENDMANN recte POMPAN, geb. am 18. April 1914 in Buczacz, Galizien/Österreich-Ungarn [später Polen, heute Butschatsch|Бучач/Ukraine] (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter von Jakob Ellendmann r. Pompan (1884-?, Handelsangestellter) und Regina, geb. Turteltaub (1891-?), wohnte in Wien 2, Novaragasse 38a/7, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert.
Nach dem "Anschluss" 1938 war sie aus rassistischen Gründen gezwungen ihr Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen, konnte aber nach längerer Unsicherheit, doch noch am 31. Oktober 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer "Nichtarierpromotion" promovieren (Absolutorium ausgestellt am 3. November 1938), bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Sie musste aus Wien flüchten und ihr Vater suchte für sie und Ihre Brüder (Adolf , geb. 1918 Wien, Buchhandlungsgehilfe und Oskar, geb. 1919 Wien, Zahntechniker) im Mai 1938 bei der IKG-Wien erfolglos um Unterstützung für eine Auswanderung nach Palästina an. Aber ihr gelang die Ausreise nach Großbritannien, wo sie am 27. Februar 1940 in London den ebenfalls aus Wien stammenden Dr.med. Maximilian Jäckel (1912-1999) heiratete.
Beide emigrierten anschließend über Quebec/Kanada in die USA wo sie am 12. Juni 1940 in Rouses Point, NY ankamen und dann 1941 in Bronx, New York, NY wohnten. Golda Jackel lebte später in Fort Lauderdale, Broward, Florida, USA.
Dr. Hella Golda Jackel, geb. Ellendmann recte Pompan, starb am 15. April 2003 in den USA.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938, Promotionsprotokoll MED 1929-1942 Nr 4142; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 379.
Herbert Posch