Fritz [Frederick R.] Eirich
Geb. am: |
23. März 1905 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene WissenschafterInnen |
Fritz EIRICH, geb. 23. März 1905 in Wien, gest. 13. Mai 2005 in Hightstown, USA, war seit 1.November 1935 Assistent am I. Chemisches Laboratorium bei
Prof. Hermann Mark an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. 1938 wurde er aus rassistischen Gründen als "Mischling" verfolgt und als Assistent von der Universität Wien entlassen.
Er musste vor nationalsozialistischer Verfolgung aus Wien fliehen und konnte nach Großbritannien emigrieren, wo er eine Stelle an der Universität Cambridge antreten konnte. Seine Frau Maria und seine Tochter Ursula folgen ihm bald nach. Auch der Bruder seiner Frau,
Ernst Dehne, Orthopäde und Assistent an der II. Chirurgischen Klinik wurde von der Universität Wien entlassen und mußte emigieren, allerdings in die USA.
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Eirich als "enemy alien" interniert. Am 10. Juli 1940 wird er zusammen mit 2.500 anderen Internierten auf dem Truppentransportschiff "Dunera" nach Australien deportiert. Frau und Tochter bleiben zurück und werden auf der Isle of Man interniert.
Erst Ende 1941 wird er, nunmehr "Frederick R. Eirich" aus dem Internierungslager entlassen und kann als Wissenschaftler mit kriegswichtigen Qualifikationen an der Universität Melbourne arbeiten. Im Mai 1943 konnte er zu seiner Familie nach England zurückkehren. 1947 geht er als Assistenzprofessor an das Polytechnic Institute in Brooklyn, New York/USA und wird dort 1952 wird ordentlicher Professor und 1953 US-amerikanischer Staatsbürger.
Er starb 100jährig am 13. Mai 2005 in Hightstown, USA. Auf Initiative der Töchter wurden die Urnen von Frederick R. und Maria Eirich im Oktober 2008 nach Altaussee, Österreich, umgebettet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Philosophische Fakultät; Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek.
Herbert Posch