Ernst Dehne
Geb. am: |
29. September 1905 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene WissenschafterInnen |
Ernst DEHNE, geb. 29. September 1905 in Wien, gest. 2. November 1983 in den USA, hatte im März 1929 promoviert, ging dann nach Graz und ein Jahr an als Chirurg die Mayo Clinic in den USA und war seit November 1935 Assistent an der II. Chirurgische Klinik (Leitung: Prof. Denk) an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. 1938 wurde er aus rassistischen Gründen als "Mischling" verfolgt und als Assistent III. Klasse von der Universität Wien entlassen.
Er musste vor nationalsozialistischer Verfolgung aus Wien fliehen und konnte über Liverpool in die USA emigrieren und landet am 1. November in New York/NY. Sein Schwager,
Fritz Eirich, Assistent an der II. Chirurgischen Klinik, wurde ebenfalls aus rassistischen Gründen entlassen und emigrierte nach Großbritannien. Ernst Dehne übersiedelte nach Chicago, absolvierte dort die state board examination und begann als Arzt zu praktizieren. Mit Paul Magnuisson spezialisierte er sich an der North Western University weiter in Knochenpathologie und Neurophysiologie. 1945 Erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft und die Zulassung als Orthopäde und begann als Militärchirurg in der US-Army zu arbeiten, wo er bis zu seiner Pensionierung 1965, zuletzt tätig am Brooke Army Hospital in San Antonio/Texas und am Kennedy Veterans' Administration Hospital in Memphis/Tennessee, wo er noch bis 1970 arbeitete.
Er gilt heute allgemein als Vater der orthopädischen Rehabilitation, seine damals revolutionären Theorien sind heute gängiger Standard geworden, waren in den 1940er und 1950er Jahren noch die Ausnahme.
Bis zum Schluss arbeitete er noch in privater Praxis und publizierte wissenschaftlich. Er war verheiratet und hatte 5 Kinder.
Er starb am 2. November 1983 in El Paso/Texas.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Medizinische Fakultät, Rektorat GZ 680 ex 1937/38; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 2018; Nachruf im JBJS; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022.
Herbert Posch