| Geb. am: | 27. Mai 1908 |
| Fakultät: | Philosophische Fakultät |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Oskar BRAUNER, geb. am 27. Mai 1908 in Ebreichsdorf/Niederösterreich (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Julius Brauner (1871–1953, Buchhalter) und Hermine Brauner, geb Kraukau (1885–1971). Die Familie übersiedelte 1912 nach Wien und wohnte in Wien 8, Pfeilgasse 28/21. Oskar Brauer absolvierte die Bundeslehr- und Versuchsanstalt der chemischen Industrie und begann anschließend an der Universität Wien Chemie und Physik zu studieren. Er war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Chemie und Physik sowie in Orientalistik, Philosophie und Psychologie.
Nach dem "Anschluss" im März 1938 war er aus rassistischen Gründen gezwungen sein Studium abzubrechen - nachdem auch sein Antrag abgelehnt wurde, zumindest noch drei Monate im Rahmen des 2%-numerus clausus für jüdische Studierende weiterzustudieren. Er musste die Universität Wien umgehend verlassen.
Er musste aus Wien flüchten und konnte noch rechtzeitig am 25. November 1939 über Le Havre/Frankreich mit der SS President Roosevelt in die USA emigrieren wo er am 5. Dezember 1938 in New York, NY, ankam. Er lebte ab 1940 in Roxbury, Boston, Massachusetts, wurde 1944 amerikanischer Staatsbürger unter dem Namen Oscar Carry Brauner und arbeitete in den USA als Chemiker.
Oscar C. Brauner starb 1968 in Boston/USA und wurde am American Friendship Cemetery in West Roxbury, Suffolk County, Massachusetts bestattet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 369; www.ancestry.de; www.myheritage.at.
Herbert Posch
