Renée Zindwer

Geb. am:	11. April 1913
Fakultät:	Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie:	Vertriebene Studierende

Renée ZINDWER, geb. am 11. April 1913 in Wien/Österreich (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Nathan Zindwer (Vertreter) und Charlotte (geb. Muenzer, 1889-1940), wohnte in Wien 9, Dietrichsteingasse 9/10, studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Sie war 1938 nicht mehr an der Medizinischen Fakultät inskribiert, sondern befand sich bereits im Stadium der Abschlussprüfungen ('Rigorosen'). Sie konnte, nach längerer Unsicherheit, doch noch ihr Studium abschließen und am 21. Juli 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer 'Nichtarierpromotion' promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich. Sie konnte 1939 in die USA emigrieren (in Wien abgemeldet per 4. August 1939) und war 1939-1941 Assistentin am New England Hospital for Women and Children in Boston und am Women’s Hospital in Philadelphia. 1941-1944 Ärztin an verschiedenen Spitälern. 1944–1946 Privatpraxis in Boston. 1949-1951 stellvertretende Direktorin der Schule für Gesundheitsdienste in Nashville. 1951-1964 Leiterin des Mutter- und Gesundheitsdienstes des Staates New Jersey (Bureau of Maternal and Child Health, New Jersey State Department of Health). 1964-1967 medizinischer Verwaltungsvorstand. 1967 stellvertretende Direktorin des Frauen- und Kindergesundheitsdienstes am Staatlichen Gesundheitsamt des Staates New York. 1952 publizierte sie das Buch 'Of Little Patients" (Richmond, John Knox Press) mit eigenen Zeichnungen und Beschreibungen einiger von ihr betreuter Kinder. Renee Zindwer starb am 1. Juni, 1993 in Delmar/New York.

Lit.: KOROTIN 2016, Bd. 4, 3544; RÖDER 1980

Katharina Kniefacz und Herbert Posch