Geb. am: | 30. Mai 1917 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Gustav ZIEGLER, geb. am 30. Mai 1917 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), unehelicher Sohn von Gustav Ziegler (1887-1954, Straßenbahner) und Antonia Johanna Schuster (1894-1984), wohnte in Wien 10, Laxenburgerstrasse 49, legte 1936 die Reifeprüfung (Matura) an der Bundesrealschule in Wien 10, Jagdgasse 40, ab und inskribierte anschließend ab dem Sommersemester 1937 an der Medizinischen Fakultät Universität Wien. Er war beim "Anschluss" im Sommersemster 1938 im 3. Studiensemester inskribiert.
Eine Er wurde zur Wehrmacht eingezogen. Gustav Ziegler "hat sich zweimal einem deutschen Offizier gegenüber schwer defaitistisch geäußert und unter anderem erklärt, der Krieg sei verloren, es werde einen zweiten November 1918 geben". Er wurde deshalb verhaftet und am 23. Juni 1944 vom Volksgerichtshof wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und am 30. August 1944 im Landesgericht Wien hingerichtet - enthauptet.
Haupt und Körper wurden dem Anatomischen Institut der Universität Wien übergeben als Sektionsmaterial für andere Medizinstudierenden.
Lit.: Archiv der Universität Wien/MED Nationale, US 245; Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner und Kurt Scholz (Hg.), "Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten". Hinrichtungen in Wien, 1938 bis 1945 (=DÖW-Jahrbuch 2013), Wien 2013, 41; DÖW-Opferdatenbank; Akademischer Senat u. Gustav Spann, Hg., Untersuchungen zur anatomischen Wissenschaft in Wien 1938–1945 (Senatsprojekt der Universität Wien. Endbericht, 2. korr. Auflage), Wien 1998.
Laura Sophie Dierneder und Herbert Posch