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Georg (Ernst) Boxer

Geb. am: 02. Februar 1915
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende
Georg (Ernst) BOXER, geb. am 2. Februar 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Dr. Arnold Boxer (Rechtsanwalt) und dessen Ehefrau Helene, geb. Kreitner, wohnte in Wien 1, Teinfaltstraße 7. Er studierte ab 1933 Medizin an der Universität Wien und arbeitete daneben ab 1935 als Demonstrator für medizinische Biologie an der Universität.
Boxer war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert (Sommersemester 1938 wurde ihm am 28. November 1938 als gültig angerechnet). Im Sommersemester 1938 beantragte er das Weiterstudium im Rahmen des Numerus clausus für jüdische Studierende, dies wurde aber abgelehnt. Nach dem „Anschluss“ 1938 emigrierte Georg Boxer nach Großbritannien, wo er 1939 Assistent für Biochemie an der Universität Cambridge wurde.
Er heiratete 1940 Lily Behar, mit der er zwei Söhne, Steven G. und Peter A., bekam. 1940 emigrierte er weiter in die USA. Er studierte von 1941 bis 1943 als Graduate Student an der Columbia University und wurde dort anschließend Teaching Assistant am Department für Biochemie. 1944 schloss Boxer sein Studium mit dem Titel 'Ph.D.' ab (Dissertation: 'Disturbances in Lipid Metabolism with the Aid of Isotopes'). Daneben war er zwischen 1943 und 1945 als Research Associate für das Office of Scientific Research And Development tätig.
1945 ging George Boxer in die Privatwirtschaft und wurde Mitarbeiter des Pharmazieunternehmens Merck & Co., zunächst als Research Associate. 1957 stieg er zum Leiter der Krebsforschungsgruppe des Merck Institutes auf und 1962 zum Leiter der gesamten Krebsforschung der Merck, Sharp and Dohme Research Labs. Ab 1966 leitete er schließlich das Merck Institute for Therapeutic Research in Rahway, New Jersey. In seinen Arbeiten behandelte George Boxer vor allem die Verwendung von Isotopen in Studien über Antibiotika, verschiedene Aspekte des Stoffwechsels sowie Enzymologie. Er war Mitglied zahlreicher Fachvereinigungen, darunter die American Association for the Advancement of Science, die American Chemical Society, die American Society of Biological Chemists, die Royal Society of Medicine und die American Association for Cancer Research. George E. Boxer starb am 14. März 1968 im Alter von 53 Jahren.


Lit.: POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 368; BRANDSTETTER 2007, 183; Nachruf: George E. Boxer 1915-1968, in: Cancer Research 28 (September 1968), 1920-1921; RÖDER Bd. 2 1983.


Katharina Kniefacz


Nationale von Georg Boxer, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Sommersemester 1938 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Sommersemester 1938 (2. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Sommersemester 1938 (2. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Sommersemester 1938 (3. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Sommersemester 1938 (3. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Wintersemester 1937/38 (2. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Georg Boxer, Wintersemester 1937/38 (2. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Georg BOXER, 25. April 1938, Antrag auf Zulassung im numerus clausus für jüdische Studenten im Sommersemester 1938, © Archiv der Universität Wien
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