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Stefan Martin Waller

Geb. am: 14. Jänner 1917
Fakultät: Juridische Fakultät
Kategorie: Vertriebene Studierende
Stefan Martin WALLER, geb. am 14. Januar 1917 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Louis Elieser Waller (1861-1942) und Caecile, geb. Stein, wohnte in Wien 1, Wipplingerstraße 3574/11, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Juridischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert (im Sommersemester 1938 Weiterstudium im Rahmen des Numerus clausus für jüdische Studierende beantragt, aber abgelehnt). Er heiratete noch in Wien-Leopoldstadt am 28. November 1938 Annie Rosalie Baumgarten (geb. 1917) die aber in Frankreich 1940 starb. Er emigrierte 1939 nach Belgien wurde 1940 nach Frankreich verschleppt und dort in mehreren Lagern interniert - in Saint-Cyprien, Gurs und Château de Tombebouc - und emigrierte später über Bilbao/Spanien am 19. April 1941 in die USA, wo er am 24. Mai 1941 mit der SS Magallanes in New York City, NY, ankam und anfangs bei seinem Cousin Dr. Felix Schwarz in Brooklyn wohnte, rasch aber nach Jamaica Plain, Massachusetts zog und bei der Bon Ton Curtain Co. arbeitete. Kurz darauf wurde er zur US-Army gemustert. Seine Eltern wurden 1942 aus Wien nach Theresienstadt deportiert und dort wenige Wochen später ermordet.
Seine Halbbrüder (aus der ersten Ehe des Vaters) konnten noch rechtzeitig emigrieren: Dr. Rudolf Waller (geb. 1898), Rechtsanwalt emigrierte 1940 in die USA, ging nach dem Krieg nach München und wurde Geschäftsführer der Kunsthandlung Bernheimer, Hugo Waller (geb. 1893) war bis 1938 Geschäftsführer der Firma Louis Waller, dann Deportationen nach Dachau/Buchenwald, Freilassung, Emigration nach England, Internierung als enemy alien, deportiert nach Kanada und lebte dann dort in Montreal und Leopold Wallner (geb. 1891) der nach Frankreich emigrierte und dort auch blieb und in Marseille lebte. Stefan Martin Waller diente 1943-1945 in der US-Navy und setzte später sein Studium fort: College in Boston, MA Storekeeper's School in Sampson und wurde Wirtschaftsprüfer (CPA examination 1965) und lebte und arbeitete in Los Angeles. Er war seit 29. Oktober 1945 verheiratete mit Margot, geb. Sonn (1921-2005) und sie hatten mehrere Kinder. Er starb am 27. Februar 2004 in Los Angeles, California/USA und ist am Hillside Memorial Park Friedhof in Culver City, Los Angeles County, Kalifornien/USA beigesetzt.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale IUR 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 494; USC Shoah Foundation Institute for Visual History and Education, University of Southern California, Interview 17316; Austrian Heritage Collection am Leo Baeck Institute New York; www.genteam.at; www.ancestry.de; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 03/2021; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010.


Herbert Posch


Nationale von Stefan Waller, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Stefan Waller, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Stefan Waller, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Stefan Waller, Sommersemester 1938 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien
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