Geb. am: | 12. November 1924 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Franz Karl SUBAL, geb. am 12. November 1924 in Wien (heimatberechtigt: Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn des Augenfacharztes Dr. med Franz Subal (1893–1967) und der Jugendärztin Dr. med. Mathilde Subal, geb. Weiss (1887–1939) wohnte in Wien 1., Bösendorferstraße 5. Er hatte die Reifeprüfung (Matura) am Gymnasium Wien 2 (Amerlingstraße 6) 1942 erfolgreich abgelegt, war vom Frontdienst aus gesundheitlichen Gründen auf ein Jahr zurückgestellt und begann im Sommersemester 1942 sein Medizinstudium an der Universität Wien.
Er war seit Geburt evangelisch – seine Eltern waren vor der Heirat von röm.-kath. Bekenntnis zum Protestantismus (evangelisch A.B.) konvertiert – wurde aber im Nationalsozialismus als "Mischling 1. oder 2. Grades" verfolgt (wie auch seine ebenfalls Medizin studierenden Schwestern Annemarie Wanko, geb. Subal (1920-2003) und Elisabeth Subal (1923-2019)), da sein verstorbener Großvater mütterlicherseits, Schuldirektor einer deutschen Werkschule in Bosnien und 1885 röm.-kath. getauft, bei Geburt 1861 der israelitischen Glaubensgemeinschaft angehört hatte.
Als das Gausippenamt entdeckte, dass seine andere Großmutter zwar arisch, aber "vorübergehend" mit einem Juden verheiratet war – galt er im Gausippenamt als "Mischling 1. Grades". Als solcher hätte er weder weiter studieren noch promovieren können und wäre auch nicht als Arzt zugelassen worden. Er reichte daher ein Gesuch an die Reichsstatthalterei Wien ein, nur als "Mischling 2. Grades" zu gelten, da drei Großelternteile "rassisch arisch" seien, konnte aber bis zur Erledigung weder Militär- noch Arbeitsdienst antreten und ersucht um Studienerlaubnis. Diese Studienerlaubnis wurde vom Reichserziehungsministerium am 8. Mai 1942 (WF 1339) für vorerst 3 Semester genehmigt, nach der positiven Entscheidung, dass er nur als „Mischling 2. Grades“ zu gelten habe, genehmigte das Reichserziehungsministerium am 5. April 1943 auch die Fortsetzung und Beendigung des Studiums. Gleichzeitig wurde er im Sommersemester 1943, seinem 3. Fachsemester, aber zur Deutschen Wehrmacht einberufen, wo er als Schütze im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.
Der Medizinstudent Franz Karl Subal fiel am 26. November 1944 bei einem Fliegerangriff und ist im Familiengrab am evangelischen Friedhof in Wien-Matzleinsdorf beigesetzt.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1942-1943, Rektorat GZ 97/I ex 1942/43, Rektorat GZ 97/I ex 1944/45; ÖStA/AdR/02-Unterricht/Kurator d. wiss. Hochsch. Wien (K. 13)/GZ 5201 ex 1940-1943; Verstorbenensuche Wien (evang.); Todesnachricht in: Neues Wiener Tagblatt vom 10. Dezember 1944, 4.
Herbert Posch