Karl (Karel) Bloch (Bar Avi)

Geb. am:	06. März 1919
Fakultät:	Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie:	Vertriebene Studierende

Karl BLOCH (später: Karel BAR AVI), geb. am 6. März 1919 in Przemysl/Polen (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Dr. Eduard Bloch (Bankbeamter, später Dr. Eliahu Bloch) und Eva (später: Hava) Bloch. Die Familie zog kurz nach seiner Geburt nach Wien und wohnte bis 1938 in Wien 4, Petzvalgasse 4. Er besuchte das Realgymnasium Wien V, Rainergasse, wo er 1937 maturierte. Im Wintersemester 1937/38 inskribierte er an der Universität Wien im 1. Studiensemester Medizin (Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 3. Februar 1938 als gültig angerechnet). Sein erstes Semester war auch sein letztes an der Universität Wien. Nach dem "Anschluss" wurde er von der Universität Wien vertrieben. Er konnte mit seinen Eltern noch 1938 nach Palästina [Israel] flüchten. Dort heiratete er 1948 auch die Wienerin Inge Rosenman (geb. 16. April 1922 in Wien) und sie hatten drei Töchter (Liora, Einat und Irit). In Palästina konnte er sein Medizinstudium nicht wieder aufnehmen, konnte aber am Technion in Haifa ein Technikstudium aufnehmen und wurde 1943 B.Sc. in Chemie und 1944 Dipl.Ing. 1958 erlangte er auch noch einen M.Sc. in Metallurgie. Ab dem ersten Studienabschluss 1943 arbeitete er bis 1945 bei Palestine Potash, am Toten Meer, wechselte 1945-1949 zur Erdölraffinerie CRL, Haifa (unterbrochen vom Militärdienst 1948 im IDF) schließlich ab 1950 bis zu seiner Pensionierung 1987 in der Israelischen Militärindustrie [TAAS] zu arbeiten. Als Reservist wurde er 1948/1966 nicht zum Kriegsdienst einberufen. Von 1962-1980 lehrte er auch selbst am Technion in Haifa und war Abteilungsleiter am Metallinstitut.
1956 änderte Karl Bloch seinen Namen amtlich in Karel Bar Avi. Ab 1941 hatte er die palästinensisch-mandatorische Staatsbürgerschaft, ab der Staatengründung 1948 die israelische. 1976 erhielt er aber auch wieder die österreichische Staatsbürgerschaft. Er wohnte in Aharonovitzstr. 14,4445214 Kfar-Saba, Israel und starb 96jährig am 5. September 2015 in Israel.

Lit.: freundlicher Hinweis seiner Tochter Dr. Liora Epsztein, Israel 2016.

Herbert Posch