Geb. am: | 09. Mai 1914 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene WissenschafterInnen |
Friedrich STAUDNER, geb. am 9. Mai 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Leopold Staudner (1883-1944, Bankbeamter) und Josefine Staudner, geb. Mayer (1888-?), wohnte in Wien 2, Schüttelstrasse 21a, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 10. und letzten Studiensemester inskribiert.
Er war evangelisch AB, wurde aber nach dem "Anschluss" 1938 aus rassistischen Gründen als sogenannter "Mischling 1. Grades" verfolgt, konnte aber vorläufig – bei jederzeitigem Widerruf – sein Studium noch fortsetzen (Absolutorium ausgestellt am 8. Februar 1939)
Er war bereits seit mehreren Semestern (seit 1. Oktober 1936) als Demonstrator ex propriis an der I. Anatomischen Lehrkanzel (Prof. Gustav Sauser) tätig und konnte am 10. Februar 1939 noch das Studium abschließen und wurde zum "Dr. med. univ." promoviert. Das Doktordiplom wurde aber mit einer "Sperrklausel" versehen, die besagte, dass er zur Ausübung der ärztlichen Praxis im Deutschen Reich nicht berechtigt war.
Später praktizierte er als Facharzt in Wien 6., Theobaldgasse 13 und war verheiratet mit Friederika Staudner (1926-2003).
Dr. Friedrich Staudner starb im April 1977 in Wien und ist am Wiener Zentralfriedhof bestattet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1939; Promotionsprotokoll MED 1929–1941, 4872, Rektorat GZ 680 I ex 1937/38; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2025; Verstorbenensuche Friedhöfe Wien.
Herbert Posch