| Geb. am: | 14. Oktober 1915 |
| Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Ernst STAHR, geb. am 14. Oktober 1915 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Wilhelm Ignaz Stahr (Goldschmied, Juwelier) und Selma Stahr, geb. Knöpfelmacher (1887-1922), wohnte in Wien 6, Mollardgasse 75/9. Nach der Reifeprüfung am Realgymnasium in Wien 14 begann er m Wintersemester 1933/34 ein Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Er war zuletzt im Wintersemester 1937/3 im 9. und vorletzten Studiensemester inskribiert
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis vom 22. November 1938).
Er mußte aus Wien flüchten und konnte noch rechtzeitig emigrieren, während dies seinen Eltern nicht mehr gelang, die in Wien in der NS-Zeit ums Leben kamen. Er konnte auf die Philippinen emigrieren, wo er seine spätere Frau, eine vertriebene Deutsche, kennenlernte. Nach der Hochzeit 1948 wanderten sie 1949 gemeinsam nach Sydney/Australien aus, wo er Verwandte hatte. Sein Studium wurde nicht anerkannt und er begann ein neues Studium - Buchhaltung/Accounting und arbeitete dann als Goldschmied und Buchhalter, seine Frau als Sprachlehrerin. Sie hatten drei Kinder.
Ernst Stahr starb am 4. Juni 1989 in East Bentleigh, VIC/Australien.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1933–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 481; www.genteam.at; www.myheritage.at; freundlicher Hinweis seiner Witwe Erika Stahr, Victoria/Australien, 2013.
Herbert Posch
