Franz Spitzer (Lustig)
| Geb. am: |
21. Jänner 1914 |
| Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Franz SPITZER (LUSTIG), geb. am 21. Januar 1914 in Eisenstadt [Kismarton], Ungarn/Österreich-Ungarn [Burgenland, Österreich] (1938 heimatberechtigt in Eisenstadt, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Moritz Michael Zvi Spitzer (1873-1932) und Hedwig Bela Spitzer, geb. Lustig (1887-1933) und wohnte in Unterberg- Eisenstadt, ab während des Vorlesungsbetriebes in Wien 9, Liechtensteinstraße 23/8 (in Untermiete bei Fr. Pollnauer), war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 10. und letzten Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis vom 22. Juni 1938).
Er musste aus Wien flüchten und es gelang ihm im August 1938 auszureisen und auf Umwegen nach Südamerika zu emigrieren, wo er ab September 1939 in Santiago de Chile lebte. Er war verheiratet mir Susanne, geb. Mayer Klein, und die beiden hatten zwei Kinder, Sohn Andres Spitzer und Tochter Eva Spitzer.
Dr. Francisco Spitzer L.[ustig] war es gelungen das Studium abzuschließen und zu graduieren. Er betrieb eine Praxis für Interne Medizin in Santiago, Moneda 973 und lebte Mitte der 1950er Jahre in Miraflores 249/IV/B, 4220 Casilla, Santiago de Chile. Er war auch der Vertrauensarzt der österreichischen Botschaft in Chile.
Im August 1956 stellte er eine Entschädigungsantrag an den Hilfsfonds für politische Verfolgte in Wien, der aber bis 1961 nicht positiv entschieden war.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 480; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 02/2021; Österreichisches Jüdisches Museum Eisenstadt; Genealogie Spitzer.
Herbert Posch
