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Anna Simona Spiegel-Adolf

Geb. am: 23. Februar 1893
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen
Anna Simona SPIEGEL-ADOLF, geb. am 23. Februar 1893 in Wien als Tochter des Rechtsanwalts Jacques Adolf, gest. 1983, war Dozentin für Angewandte medizinische Chemie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Während ihrem Studium der Medizin an der Universität Wien arbeitete sie am Institut für Histologie und Bakteriologie und am Institut für angewandte medizinische Chemie. Nach ihrer Promotion zum Dr. med. 1918 war sie in der Pathologischen Abteilung des Krankenhauses Rudolfstiftung und am Neurologischen Universitätsinstitut beschäftigt und absolvierte parallel Praktika für angewandte und medizinische Chemie an der philosophischen Fakultät. Ab 1923 gehörte sie dem Universitätslaboratorium für physikalisch-chemische Biologie als unbesoldete Assistentin an und arbeitete zeitweise auch im Laboratorium für Lichtbiologie und Lichtpathologie am Physiologischen Institut der Universität Wien sowie am Serotherapeutischen Institut. 1931 habilitierte sie sich für angewandte medizinische Chemie mit besonderer Berücksichtigung der biologisch-physikalischen Chemie und medizinischen Kolloidchemie an der Universität Wien.
Im selben Jahr wurde Anna Simona Spiegel-Adolf als Professor an die Temple University, Philadelphia, berufen, gründete und leitete dort das Institut für physikalische und Kolloidchemie. Um ihre Assistentenstelle in Wien behalten zu können, musste sie sich immer wieder von ihrer Vorlesungsverpflichtung beurlauben lassen.

Sie wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt, 1938 wurde ihre Venia legendi widerrufen und sie ihres Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben.

Sie blieb weiterhin in den USA, deren Staatsbürgerin sie seit 1934 war. Bis zu ihrer Pensionierung 1966 leitete sie das Institut für physikalische und Kolloidchemie der Temple University in Philadelphia.

Lit.: FREIDENREICH 2002; KEINTZEL/KOROTIN 2002, 699f.; MERINSKY 1980, 229-230; UB MedUni Wien/van Swieten Blog.


Katharina Kniefacz

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