Geb. am: | 25. Mai 1909 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Milton SIMON, geb. am 25. Mai 1909 in Érmihályfalva, Ungarn/Österreich-Ungarn [Valea lui Mihai/Rumänien] (in anderen Dokumenten wird als Geburtsort angegeben: Nagy Somkút [Șomcuta Mare/Rumänien]) (heimatberechtigt in New York/USA, Staatsbürgerschaft 1938: USA), Sohn von Joseph Feivel Phillip Simon, geb. Dzincharsky (1879-1958, Kaufmann) und Eszter Simon, geb. Roth (1979-1929), wohnte in Wien 15, Stutterheimstraße 8, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 3. November 1938).
Die Familie stammte aus dem ungarischen Teil der Habsburgermonarchie, der nach Ende des Ersten Weltkrieges Rumänien zugeschlagen worden war und war 1921 mit ihren vier Kindern in die USA ausgewandert. Sie lebten in New York und waren 1929 U. S. Staatsbürger geworden, und Milton Simon war zum Medizinstudium nach Wien gekommen.
Nach dem "Anschluss" 1938 war er aus rassistischen Gründen gezwungen sein Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen, konnte aber nach längerer Unsicherheit, doch noch am 31. Oktober 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer "Nichtarierpromotion" abschließen, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Er ging zurück in die USA, kämpfte im Zweiten Weltkrieg in der U. S. Army (Captain) im medical corps of the Fifth Armored Division und wurde mit dem "bronze star" ausgezeichnet.
Er lebte und arbeitete als Arzt in Kalifornien, war verheiratet mit Mary Simon, geb. Oltzik (1918-2002) und sie hatten zwei Kinder, Estelle D. Simon (Doyle) (1949-?) und Joseph Mitchell Simon (1952–2014).
Dr. Milton Simon starb am 1. April 2002 in San Diego, CA/USA.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938, Promotionsprotokoll MED 1929-1941 Nr. 4166; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 476; POSCH 2009, 372; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2023; www.ancestry.de.
Herbert Posch