Geb. am: | 25. Dezember 1912 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Mesulem Wolf SEKLER, geb. am 25. Dezember 1912 in Kolomea, Galizien/Österreich-Ungarn [später: Polen, heute: Klomyja|Коломия/Ukraine] (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Koppel Sekler (Handelsvertreter), wohnte in Wien 2, Rembrandtstraße 15. Er hatte am 12.10.1932 in Wien die Reifeprüfung (Matura) abgelegt und begann anschließend an der Universität Wien Medizin zu studieren. Er war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 9. und vorletzten Studiensemester inskribiert, das im aber zynischerweise wegen mangelndem Besuch der Lehrveranstaltungen (jüdischen Studierenden war das Betreten der Universität verboten) nicht mehr anerkannt wurde.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis vom 25. Mai 1938).
Er konnte sein Studium erst nach dem Ende des Nationalsozialismus wieder aufnehmen und es gelang ihm, am 13. Oktober 1950 mit der Promotion zum "Dr.med.univ." sein Medizinstudium abzuschließen. Er arbeitete dann als Aspirant am Krankenhaus Mödling, NÖ, am Karolinen-Kinderspital in Wien, am Kaiserin-Elisabeth-Spital, als Gruppenarztvertreter der Wiener Gebietskrankenkasse und schließlich als praktischer Arzt in Grünbach am Schneeberg, NÖ, von wo er 1970 nach Oberösterreich wechselte.
Über sein weiteres Leben ist vorerst wenig bekannt.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1938, Promotionsprotokoll MED XV (1949-1954) Nr. 2810; Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)/Ärztekammer Wien, K2/1 - Kartei: Ärztinnen und Ärzte; NÖ ÄRZTECHRONIK 1990, 721; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 474; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2025; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 06/2024.
Herbert Posch