Geb. am: | 29. Februar 1912 |
Fakultät: | Juridische Fakultät |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Fritz SCHOCK, geb. am 29. Februar 1912 in Wien, Österreich-Ungarn (heimatberechtigt: Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich) als Sohn von Karl Schock (Bürstenholzfabrikation, Vertreter) und Mindel Schock, geb. Einziger (1881–1941). Er wohnte seit 1933 in Wien 17., Weißgasse 48 und hatte an der Universität Wien von Wintersemester 1931/32 bis Sommersemester 1936 Rechtswissenschaften, war 1938 nicht mehr an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät inskribiert, sondern befand sich bereits im Stadium der Abschlussprüfungen.
Nach dem "Anschluss" 1938 war er aus rassistischen Gründen gezwungen sein Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen, konnte aber nach längerer Unsicherheit, doch noch am 21. Juli 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer "Nichtarierpromotion" promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Er musste aus Österreich fliehen und versuchte bereits im Mai - noch als "Student" - und nochmals im September 1938 - als "Jurist" - mit seinem Bruder Robert Schock und dessen Frau dem Emigrationsziel "Mexiko oder Südamerika" über die Auswanderungsstelle der IKG Wienzu flüchten. Ob dies gelang, konnte nicht eruiert werden.
Seinen Geschwistern gelang noch rechtzeitig die Flucht nach Israel (Schwester Ester/Elli Schock, verh. Hirsch, (1922-nach 2008) und in die USA (Bruder Ernst/Arnost Schock, 1910-1976 und Bruder Robert Schock, 1908-1974/1986). Seiner Mutter Mindel Schock gelang es nicht mehr rechtzeitig und sie wurde 1941 von Wien nach Litzmanstadt/Lodz deportiert und am 23. Oktober 19431 ermordet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale IUR 1932-1938, Promotionsprotokoll IUR 1924-1939, Nr. 6531; POSCH 2009, 373; www.genteam.at; www.ancestry.de; freundlicher Hinweis von Mag. Christian Ender, Wien 07/2022.
Herbert Posch