| Geb. am: | 12. Dezember 1917 |
| Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Salomon SCHLAM, geb. am 12. Dezember 1917 in Lemberg, Galizien/Österreich-Ungarn [später Lwów/Polen, heute Lwiw|Львів/Ukraine] (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Zalke Schlam (1874-1943, Kaufmann) und Hinde Schlam, geb. Salzberg (1878-1932) wohnte in Wien 20, Heinzelmanngasse 6, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 5. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 24. Juni 1938).
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Salomon Schlam musste aus Wien flüchten und konnte gemeinsam mit seinem älteren Bruder, dem Arzt Dr. Isaak Schlam (1910-1979), noch rechtzeitig 1939 nach England emigrieren. Doch dort wurden sie beide nach Kriegsausbruch als enemy aliens im Kitchener Camp in Richborough, Sandwich, interniert, wo Salomon in der Buchhaltung und Isaak im Krankenrevier arbeiteten. Wieder entlassen konnten sie am 30. Jänner 1940 von Liverpool mit der SS Georgic in die USA aufbrechen, wo sie am 11. Februar 1940 in New York City, NY, ankamen. Ihre erste Kontaktadresse war ihr Cousin Natt Weinstock in Manhattan, NYC, NY.
Salomon Schlam konnte unter den Bedingungen der Emigration sein Studium nicht mehr fortsetzen und arbeitete anfangs als Aushilfe für einen Pelzhändler und wurde später ein Kaufhausmanager.1940 wurde er für die US-Army gemustert und lebte damals noch mit seinem Bruder in New York. Er wurde 1945 amerikanischer Staatsbürger, lebte 1950 in Washington D.C. und arbeitete bereits im Kaufhausbereich, 1955 heiratete er in Charleston, SC, Barbara Ann Kimble (1931–1998) und sie hatten zwei Kinder. Sie lebten und arbeiteten in Alexandria, Virginia.
Salomon Schlam starb am 16. Jänner 2001 in Fairfax, Alexandria, VA/USA.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 467; Austrian Heritage Collection am Leo Baeck Institute New York; www.ancestry.de.
Herbert Posch
