Fritz Reinert

Fritz REINERT, geb. am 2. Februar 1912 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Samuel Reinert (ÖBB-Beamter, 1876–1927) und Szewza/Charlotte Reinert (geb. Erdheim, Schneidermeisterin, 1884–?), hatte am 24. Oktober 1932 am Gymnasium in Mödling die Reifeprüfung (Matura) abgelegt und begann anschließend, an der Universität Wien Medizin zu studieren. Er wohnte in Wien 2, Taborstraße 51/I/9 und war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert.

Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis vom 10. Mai 1938).

Er musste aus Wien flüchten und es gelang ihm noch, in die Schweiz zu emigrieren. Dort konnte er sein Studium an der Universität Basel fortsetzen und am 14. September 1939 auch zum "Dr.med." promovieren.

Er kehrte nach dem Ende des Nationalsozialismus wieder nach Österreich zurück und arbeitete ab 1946 als Spitalsarzt an der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien 3. Das Schweizer Doktorat war am 16. Juli 1951 von der Universität Wien nostrifiziert worden und ab Juni 1967 hatte er eine Ordination als praktischer Arzt in Wien 20., Jägerstraße 91/11/21.
Seit 1962 war er verheiratet mit Käte Feldner (geb. Klüß), pflegte über lange Jahre einen Sonntagvormittagstreff im Wiener Café Hawelka und blieb auch nach seiner Pensionierung Ende 1977 noch jahrelang als Rettungsarzt im Einsatz.

Er starb am 28. Dezember 1995 in Wien und ist am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1938; Wiener Stadt- und Landesarchiv WStLA/Ärztekammer Wien (ÄKW)/K2/1 - Kartei: Ärztinnen und Ärzte; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 455; www.genteam.at; freundliche Hinweise von Dr.ⁱⁿ Ursula Schwarz, DÖW Wien 04/2020, von Karin Waltke (geb. Feldner), Leonberg 04/2020, von Dr.ⁱⁿ Barbara Sauer, Wien 07/2023.

Herbert Posch