Geb. am: | 30. Mai 1911 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Karol Wilhelm BIELER, geb. am 30. Mai 1911 in Tarnopol, Galizien/Österreich-Ungarn [später Polen, heute Ternopil|Тернопіль/Ukraine] (heimatberechtigt in Tarnopol/Polen, Staatsbürgerschaft 1938: Polen), Sohn von Isaak Bieler (1876-?, Kaufmann in Tarnopol) und Ruchel Bieler, geb. Köstenblatt/Goldbrum (1874-?), wohnte in Wien 9, Servitengasse 14/9, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert (Sommersemester 1938 wurde ihm am 5. Oktober 1938 als gültig angerechnet).
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis vom 13. Dezember 1938).
Er heiratete am 25. Juli 1938 in Wien die polnische Kosmetikerin Sonja/Sara/Sala Schmarak aus Tarnopol (1913-?), ging mit ihr am 7. September 1938 zurück nach Polen und konnte dort vermutlich noch als Arzt an einem Spital arbeiten. Später wurden er, seine Frau und ihr gemeinsames Kind (geb. 24. Februar 1940) in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert und in der Shoah ermordet.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 362; www.genteam.at, www.geni.com; collections.yadvashem.org/de/names; Projekt Servitengasse; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 11/2024.
Herbert Posch