| Geb. am: | 15. Jänner 1916 |
| Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Viktor RANNICHER, geb. am 15. Januar 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Dr. jur. Viktor Rannicher (1885-1946, Jurist, Musikwissenschafter, Werbefachmann und Vorstand der Entomologischen Gesellschaft, als Ministerialrat des Sozialministeriums seit 1926 in Pension) und von Klara Rannicher (geb. Teller, 1886-1967), wohnte in Wien 19., Sieveringer Straße 19/II und war zuletzt im Wintersemester 1938/39 an der Medizinischen Fakultät im 9. Studiensemester inskribiert.
Er war röm.-kathol., galt aber als "Mischling 1. Grades" und wurde daher aus rassistischen Gründen verfolgt. Er konnte sein Studium aber - bei jederzeitigem Widerruf - vorläufig fortsetzen und konnte es am 26. Januar 1940 auch noch abschließen und wurde zum "Dr. med. univ." promoviert, aber mit gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Er konnte nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft endlich den Arztberuf ausüben und wurde im Mai 1945 als praktischer Arzt zugelassen und ordinierte bis Ende Juni 1981 in eigener Praxis in Wien 19. Sieveringerstraße 147, später Börnergasse 3/7/6.
Er war verheiratet mit Gertrude Maria Rannicher (1930-2009) und ihr Sohn Viktor (geb. 1955) wurden ebenfalls Arzt.
Dr. Viktor Rannicher starb am 19. Juli 1985 in Wien und ist am Friedhof Wien-Pötzleinsdorf beigesetzt.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1939, Promotionsprotokoll MED 1929-1941, 4898; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 157, 453; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2023; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 06/2020; Verstorbenensuche Friedhöfe Wien, www.geni.com.
Herbert Posch
